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Anastasia
11.10.2022

Prinzessin gesucht: Musical Anastasia

Russland nach der Oktoberrevolution. Zwei Männer auf der Suche nach der Freiheit. Und ein Mädchen, das seine Herkunft vergessen hat und sich nach Liebe und Familie sehnt. Über allem der Mythos der Zarentochter Anastasia: Hat sie den Anschlag auf ihre Familie als Einzige überlebt? Ein neues Musical im Musiktheater bringt Märchenstimmung nach Linz.

Eine Reise zu den Träumen

Für die beiden Freunde Dimitri und Wlad ist es die perfekte Lösung: Sie wollen eine junge Frau finden, die bereit ist sich als Anastasia, die verschollenen Zarentochter, auszugeben um damit den Finderlohn ihrer Großmutter zu bekommen. Durch Zufall finden sie Anja, die selbst gerne nach Paris möchte und sich mit den beiden zusammentut. In der Vorbereitung auf ihre Rolle kommen mehr und mehr Bruchstücke ihrer Erinnerung zurück. Ist sie tatsächlich die Zarentochter, für die sie sich ausgibt?

Musical Anastasia
Ensemble
Hanna Kastner, Lukas Sandmann

Ein Kinderfilm für Erwachsene

Die Geschichte der Anastasia wurde 1997 in einem Zeichentrickfilm verfilmt und schon in mehreren Ländern, wie auch am Broadway, als Musical aufgeführt. Das Musiktheater spielt das Musical diese Saison als Österreich-Premiere. Und die Inszenierung ist mehr als beeindruckend und gefühlvoll. Der Märchenzauber aus dem Kinderfilm wurde durch beeindruckende Kostüme, tolle Bühnentechnik und einem grandiosen Orchester ins Theater geholt. Ich selbst konnte mich noch an ein paar Melodien des Zeichentrick-Klassikers erinnern, die mich sofort zum Lächeln brachten. Die Rolle der Anastasia ist mit Hanna Kastner besetzt, die damit ihre erste große Hauptrolle im Musiktheater spielt. Auch die Zarenmutter, gespielt von Daniela Dett, ist als Besetzung wunderbar gelungen. Sie spielt die von Leid und Verzweiflung geplagte „Nana“, die sich nach Hinweisen über das Überleben ihrer Enkelin verzehrt.

Anastasia
Großfürstin Maria Fjodorowna

Alte und neue Zeiten

Das Thema des Stücks könnte aktueller nicht sein. Die Flucht aus der Heimat aufgrund von Macht und Krieg ist leider auch im 21. Jahrhundert nach wie vor präsent. Obwohl die Geschichte in Russland spielt, wird darauf verzichtet die aktuellen Geschehnisse zu thematisieren. Dafür lässt das Ende eine Interpretation offen: Anastasia verliebt sich in Dimitri und sucht ihn auf der Alexander-Brücke in Paris auf. Parallel dazu wird sie im Haus ihrer Großmutter gesucht, wo sie all ihre Sachen mitgenommen und nur die Spieldose, ein Geschenk ihrer „Nana“, zurückgelassen hat. War das Ganze nur ein Traum der Großmutter um für sich ein glückliches Ende der Geschehnisse zu erschaffen? Oder hat Anastasia endlich ihre Erinnerung und Familie gefunden um nun glücklich ihrer großen Liebe nachgehen zu können?

Anastasia singt noch bis Jänner 2023 im Musiktheater:
https://www.landestheater-linz.at/stuecke/detail?EventSetID=3716&ref=3716131220901

Musical Anastasia
Nikolaj Alexander Brucker, Ensemble

Musiktheater Linz

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