Noch bis März 2018 wird das einaktige Drama in den Kammerspielen des Landestheaters Linz aufgeführt. 140 Minuten, die dem Zuschauer einen Spiegel der Oberflächlichkeit vor Augen halten. Anatol ist immerfort der melancholische Liebhaber, der von seinen Frauen bedingungslose Treue fordert, selbst jedoch keine Gelegenheit einer neuen Liebschaft auslässt. Augenblicke des Glücks blitzen in seinem Leben jedoch dennoch selten durch. So zerfressen den Charmeur die Eifersucht und der Drang nach Wahrheit. Ist er doch der festen Überzeugung, seine Frauen handeln ähnlich wie er selbst, hintergehen und belügen ihn. Und behält damit immer wieder Recht.
Bei seinen Liebschaften ist er nicht wählerisch: das süße Mädel von der Vorstadt beglückt er ebenso wie die Balletttänzerin, die Arztgattin oder die Zirkuskünstlerin. Sein Freund Max erlebt mehr Tiefen als Höhen mit Anatol bis zu seiner Hochzeit und ins hohe Alter.
Die letzte ist immer die beste
Anatol
Geändert hat sich Anatol sein ganzes Leben nicht. Immer glaubt er, „eine zu finden, die besser ist als die anderen.“ Und meint schließlich: „Die letzte ist immer die beste.“
In den Kammerspielen findet der Zuseher am Ende des Stückes das ganze Leben Anatols auf der Bühne ausgebreitet. Die in vier Räume geteilte, transparente Kulisse wird in jeder Szene um einzele Stücke und Requisiten bereichert. Jede Liebschaft hinterlässt ihre Spuren, auch wenn sie schon längst nicht mehr präsent ist. Wie ein einziges Gemetzel liegt die Bühne am Ende vor dem Publikum. Was bleibt, ist das gelebte Leben von Anatol.
Fazit: Mir persönlich haben Bühnenbild und Inszenierung von Susanne Lietzow gut gefallen. Beeindruckend sind für mich auch die Leistungen der drei Schauspieler, insbesondere von Martina Spitzer, die in dem Stück in die Rollen von acht verschiedenen Geliebten schlüpft und jeder ihren eigenen Charakter verleiht.
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