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Die vier Betreiber der Donauwirtinnen.
10.05.2023

Radikal Regional: Die Donauwirtinnen

Die vier Männer der Donauwirtinnen erweisen sich als Glücksfall für Linz und bespielen die Hauptstadt kulinarisch mit handwerklicher Intelligenz und ökologischem Gespür.

Regionalität weist die gleichen Eigenschaften wie ein Gummiringerl auf. Es ist beliebig dehnbar, je nachdem wer an den Enden zieht. Für die einen bedeutet der Begriff einen strengen Nationalitätsbezug. Alles was außerhalb der Grenzen wächst, gilt nicht als regional. Skurilles Kastldenken, wenn der Wirt aus Vorarlberg „regionale“ Äpfel aus dem Burgenland bevorzugt und das Obst vom Schweizer Nachbarn vernachlässigt. Manche Großhändler*innen fassen den Begriff Regionalität größer und sehen Europa als Region. Für sie wäre Österreich nur ein kleiner Punkt auf ihrer globalen Landkarte. Und andere zählen die Region als kulturellen Fleck und ziehen mit einem Zirkel einen Radius um ihr Wirtshaus. „So nah wie möglich, am besten vom Bauern ums Eck“, lautet die Devise.

Der Gastgarten der Donauwirtinnen.

Kleine Fußabdrücke

Die Donauwirtinnen, eigentlich sind es vier Männer, zählen zu dieser Gruppe. Soda-Zitrone gibt es nicht. Stattdessen bieten sie Soda-Verjus an. Ein erfrischendes Getränk, das aus unreifen Trauben gewonnen wird und bereits im Mittelalter den Speisen einen notwendigen aromatischen Säurebogen verlieh. 
In dieser Tonart zieht sich der regionale rote Faden durch den Betrieb wie die blaue Donau durch Linz: die Familie Ortner aus Gutau liefert den Bio-Käse, Gemüse ziehen die Mitarbeiter*innen vom Puppinger Biohof Perner aus der Erde und Bio-Fleisch stammt von den „Lomo Alto“-Rindern aus Atzgersdorf. Nahezu alle Produzent*innen und Handwerker*innen kennen die Donauwirtinnen persönlich, zu vielen besteht nach Jahren der Zusammenarbeit ein freundschaftliches Verhältnis.
Handelsvertreter*innen von Großkonzernen tun sich bei den vier kulinarischen Musketieren schwer.

Liste der Partner*innen der Donauwirtinnen.
Getränk bei den Donauwirtinnen.
Regionales Gericht bei den Donauwirtinnen.
"Wir kaufen unsere Grundprodukte aus dem direkten Umfeld, meistens aus dem Mühlviertel, achten dabei sehr genau auf die Produktion und beziehen zum Großteil nur Lebensmittel aus biologischem Anbau."
Die Donauwirtinnen
Die vier Betreiber der Donauwirtinnen.

Sie, die Donauwirtinnen sind übrigens Philipp Zauner, Fabian Mayr, Dominik Schütz und Lukas Zauner, die vor fünf Jahren den Betrieb von Tanja Obernberger und Julia Oswald übernommen haben. Schon damals galt der Dreiklang Regionalität, Handwerk und Geschmack. Man verlieh der oftmals strapazierten Worthülse Nachhaltigkeit endlich den gewünschten lebendigen Inhalt. Die vier neuen Wirte, alle gastronomisch beschlagen, knüpfen den kulinarischen Teppich weiter und bereiteten die Spielwiese für die Gäste, die Mitarbeiter*innen und die Produzent*innen weiter auf. „Die große Wertschätzung den Lebensmitteln und Produzent*innen gegenüber, aber auch gegenüber unserem Team ist ein Grundstein unseres Konzepts“, sagt Philipp Zauner. „Am Ende des Abends wollen wir mit ruhigem Gewissen schlafen gehen.“

Das richtige „Gspür“

Als Gast spürt man diese Freundlichkeit und Ehrlichkeit. Egal ob im Gastgarten mit Blick auf die Donau oder in der neu gestalteten Stube. Indirekte Beleuchtung, angenehme Atmosphäre, mit Eichenholz vertäfelte Holzwände – alles sehr jugendlich modern und mit einer lässigen Unkompliziertheit gestaltet. 
Flammkuchen, die kulinarische Visitenkarte gibt es nach wie vor. Mittlerweile auch Pizza mit regionalen Zutaten -  eine Idee, die sich während der Lockdowns entwickelte und ein Zugeständnis an den Pizzabäcker der Donauwirtinnen ist.

Innenbereich der Donauwirtinnen.
Die Gaststube der Donauwirtinnen.
Pizza von den Donauwirtinnen.

Die Donauwirtinnen

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