Niki Maroš, seit 2021 muss der ASKÖ Linz Steg auf eine brillante Volleyballerin verzichten. Als du beim Verein warst, ging‘s mit dem Volleyball in Linz bergauf. Wie habt ihr das geschafft?
Ja, das war unglaublich. Die Saison 2018/2019 war der Durchbruch für das Team. Wir waren ein ganzes Jahr lang ungeschlagen, sind österreichische Meisterinnen und Cupsiegerinnen geworden. Das war so eine unbeschreiblich tolle Zeit! Wir hatten einfach einen Run. Wir waren dermaßen gut aufeinander eingespielt. Doch ich glaube, es liegt vor allem daran, weil wir uns Mädels auch darüber hinaus richtig gut verstanden haben.
Was verbindet dich mit Linz? Welche Erinnerungen sind geblieben an die Stadt, in der du sechs Jahre deiner Karriere verbracht hast?
Meine bewegendsten Erinnerungen an Linz haben mit dem Sport zu tun. Und mit meinen Mädels und den Erfolgen, die wir gemeinsam mit unserem Team und unseren Fans gefeiert haben.
Ich werde nie vergessen, als wir beim Maiaufmarsch, einem traditionellen Umzug durch Linz, einen eigenen Wagen hatten. Als der Bürgermeister uns durch alle Lautsprecher ankündigte mit „Hier kommen unsere Volleyballspielerinnen. Sie sind österreichische Meisterinnen geworden“, hat das Publikum gebebt. Alle haben sich so sehr mit uns gefreut.
Was würdest du als deine größten Erfolge bisher bezeichnen?
Neben dem Meister- und Cupsieg 2019 finde ich es extrem cool, dass meine Kolleginnen und ich den Begriff der „Steelvolleys“ erfunden und geprägt haben. Wir hatten viele treue Fans, die uns Jahre lang begleitet haben. Sogar der Bürgermeister Klaus Luger und die Vize-Bürgermeisterin Karin Hörzing kamen regelmäßig zu unseren Spielen, um uns anzufeuern. Ich denke, wir haben dem Volleyball in der Stadt zu einem guten Image verholfen.
Du kommst ja ursprünglich aus Hall in Tirol. Was hat dich nach Linz geführt?
Ich liebte das Volleyballspielen und Linz hat mir die beste Kombination aus Sport und Uni angeboten. Letztlich habe ich das Studium gewechselt und BWL in der Fernlehre an der Uni Innsbruck fertiggemacht.
Ich kann mich gut erinnern, dass mich damals alle gefragt haben, warum ich in diese Industriestadt gehe. Das hat mich schon ein bisschen verunsichert. Aber als ich dann im September nach Linz umzog, den wunderschönen Herbst dort erlebte und die Altstadt für mich entdeckte, hat mich das total glücklich gemacht. Diese Stadt ist viel besser als ihr Ruf. Das Image gehört geändert!
Wenn du nicht gerade Bälle geschlagen hast, was hast du dann in Linz gemacht?
Für mich ist Linz eine Sportstadt. Ich habe so viel Zeit mit Volleyball und anderen Sportarten bzw. Leuten aus anderen Sportarten verbracht, dass sich hier für mich fast alles darum dreht. Selbst in meiner Freizeit habe ich gerne Beachvolley an der Donaupromenade gespielt.
Mittags, wenn wir unsere langen Trainingspausen hatten, sind meine Freundinnen und ich am liebsten die Landstraße rauf und runter spaziert. Flanieren und Shopping war angesagt. Oder wir sind ins Innenstadt-Einkaufszentrum namens Passage gegangen und haben bei Akakiko beziehungsweise anderen Asiaten gegessen, die ich so gerne mag. Und zum Abschluss haben wir uns gerne einen Kaffee bei der Konditorei Jindrak gegönnt.
Wenn am Wochenende mehr Zeit war, fuhr ich hin und wieder zur PlusCity, einem großen Einkaufszentrum im Südwesten der Stadt. Abends traf ich gerne Freunde im Skygarden auf einen Drink.
Warum hast du die Stadt und den Verein verlassen?
Unsere Gruppe hat sich mehr oder weniger aufgelöst. Wir bekamen gute Angebote von anderen Vereinen und waren bereit für Veränderung. Ich habe mir damals ganz bewusst Münster ausgesucht. Auch weil die Stadt hinsichtlich ihrer Größe Linz ähnlich ist.
Kommst du hin und wieder nach Linz zurück?
Ja, meistens um meine alte Mannschaft anzufeuern. Zum Beispiel war ich beim Meisterschaftsfinale. Die Mädels haben sich den Titel geholt und wir haben lange im VIP-Bereich gefeiert. Ich freu mich so für sie!
Kurz-Bio
Nikolina Maroš wurde 1997 in Hall in Tirol geboren. 2016 wechselte sie vom Volleyball-Club Tirol zum ASKÖ Linz Steg. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen verhalf sie den „Steelvolleys“ nicht nur zu großer Beliebtheit in der Stadt, sondern auch zu einem Meisterschafts- und einem Cupsieg. 2021 zog „Niki“ nach Deutschland, um sich dem USC Münster anzuschließen. Während ihrer sportlichen Karriere in Linz absolvierte Nikolina Maroš erfolgreich ein BWL-Studium an der Uni Innsbruck.
Ein Gastbeitrag von "jungskommunikation".
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