Ich bin im Mühlviertel aufgewachsen, in Oberneukirchen. Linz war etwas Besonderes für mich, so riesig. Ich fand es immer sehr aufregend, wenn wir ins PRO Kaufland fuhren. Das kam mir vor wie Disneyland. Ich kannte ja nur den kleinen Greißler bei uns zuhause. Ich erinnere mich an die Fahrten nach Linz auf der Stadtautobahn, die große Voest fand ich sehr beeindruckend. Ich wollte schon damals selbst nach Linz ziehen. Und etwas schaffen, das Bestand hat. In welcher Richtung das sein könnte, wusste ich noch nicht.

Genau. Wobei der Weg ins Gymnasium nicht einfach war. Ich war in der Volksschule keine gute Schülerin, wollte aber unbedingt nach Linz. Meine Mutter hat sich sehr dafür eingesetzt, dass ich doch ins Gymnasium durfte. Die ersten zwei Jahre dort waren schwierig. Dann hat es plötzlich Klick gemacht. Ich habe gelernt, wie man lernt. Nach dem Gymnasium war die Modeschule der HBLA Lentia mein großer Wunsch. Ich habe früher schon viel mit meiner Oma geschneidert und wollte nun selbst etwas mit Design machen. Die HBLA Lentia war eine super Schule, ich konnte meine kreative Ader ausleben. Bei NUSSYY® tue ich das heute auch, wie man auf den Verpackungen sieht. Und dank NUSSYY® durfte ich mittlerweile sogar Vivienne Westwood kennenlernen, die schon in der HBLA ein großes Idol für mich war.

Die Zeit in der HBLA war die Zeit des Erwachsenwerdens. Ausgehen, erste Lokale kennenlernen. Jetzt war ich in der großen Stadt. Ich erlebte Linz irrsinnig spannend, mir wäre nie fad geworden. Wir waren zum Fortgehen immer in Linz, auch von Oberneukirchen aus. Im Kultlokal Vanilli oder im Landgraf – das war der Wahnsinn. Das hatte diesen Wiener Flair, der Keller mit super-lässigen Live-Bands! 
Nach der Modeschule zog ich dann in eine Wohnung nach Linz, bzw. Leonding.

Für meinen Vater, der schon früh in der IT war, war es wichtig, dass ich etwas Sinnvolles studiere. Damals hatte an der FH Hagenberg der Studiengang Medientechnik und Design neu begonnen und ich habe einen Platz bekommen. Gewohnt habe ich aber weiterhin in Linz, denn ich wollte auf keinen Fall wieder weg aus der Stadt. Ich habe nebenbei gearbeitet, um mir das Studium zu finanzieren. Nach der FH bekam ich ein Jobangebot in Wien und bin – schweren Herzens – aus Linz weggezogen.

Ich bekam eine sehr starke Lebensmittelunverträglichkeit und musste ganz genau aufpassen, welche Zutaten in Produkten enthalten sind. Da habe ich mich daran erinnert, wie gut es mir zuhause im Mühlviertel ging. Mit den ursprünglichen Lebensmitteln und dem Essen, das meine Oma gekocht hat. Also habe ich damit begonnen, selbst nur noch natürliche, biologische und regionale Lebensmittel in der eigenen Küche zu verwenden. Das hat mir sehr geholfen. Ich entwickelte Rezepte und Produkte und stieß damit bei meiner Familie und meinen Freunden auf Begeisterung. So entstand die Idee für NUSSYY®.

Bei einem Charity-Event durfte ich Jane Goodall meine Nüsschen und Riegel vorstellen und sie hat mich bestärkt, weiterzumachen. Schließlich bekam ich die Gelegenheit, dem SPAR-Vorstand NUSSYY® und die Philosophie dahinter zu präsentieren. Die Idee für gesunde, nachhaltige und vegane Bio-Lebensmittel ohne Zusatz von Zucker und ohne Palmöl kam sehr gut an. Schon bald wurden die ersten NUSSYY®-Produkte ins Sortiment aufgenommen. Seither hat sich viel getan, ich habe viel gelernt, auch aus Rückschlägen. Heute umfasst die NUSSYY®-Linie mehr als 70 Produkte, die CARA-Kosmetiklinie kam 2023 neu dazu.

Bei NUSSYY® kann man ohne Reue Naschen. Vieles für unsere süßeren Produkte organisiere ich aus Oberösterreich, weil ich weiß, dass wir Oberösterreicher in diesem Bereich sehr gut sind. Es gehört zu unserer Philosophie, möglichst regional einzukaufen und damit den Standort und die Landwirte im eigenen Land zu unterstützen. Wir haben großartige Lieferanten und Produzenten hier in Österreich! Die können wirklich was!

Linz ist eine jugendliche, charmante Stadt. Die Stadt steht nie still, ist moderner und lebendiger geworden. Während ich in Hagenberg studiert habe, hat sich in Linz viel entwickelt: das Ars Electronica Center, das Lentos. Die Klangwolke wurde immer größer. Ich fand das damals schon so beeindruckend, dass es das bei uns gibt! Die Donaulände mochte ich immer schon sehr gerne, ich finde es traumhaft, dort im Sommer unterwegs zu sein. Für einen Kaffee zieht es mich nach wie vor zum Jindrak. Das Landtmann gibt es leider nicht mehr. Mit dem Hund bin ich auch gerne am Pöstlingberg unterwegs und lasse meine Gedanken schweifen.
Rückblickend kann ich sagen: Meine Zeit in Linz, meine Ausbildung und die Menschen dort haben mir sehr viel mitgegeben, um meine Träume zu erfüllen.

Heimat, Innovation, Fortschritt.

Ein Gastbeitrag von "jungskommunikation".