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Ein Ausnahmetalent am Rad mit Linz im Hintergrund.
22.02.2023

Missing Linz 23: „Wheelie“ durch Linz – mit Profi-Biker Dominik Raab

Dominik Raab ist professioneller Trialbiker. Am liebsten „dropt“ er mit seinem Rad über Stufen, balanciert auf „Rails“ oder fährt „Wheelie“, also nur auf dem Hinterrad. Wo das in Linz am besten geht und was er dort sonst noch gerne macht, verrät Dominik im Missing Linz-Gespräch

Auf dem Bike sitzen, das Vorderrad hochziehen, auf dem Hinterrad pedalierend weiterfahren – diese Anleitung für einen „Wheelie“ klingt wahrscheinlich nicht nur für mich nach einer unmöglichen Herausforderung. Seit wann übst du?

Schon lange. Seit ich 10 Jahre alt war. Wobei ich zuerst hauptsächlich Mountainbike gefahren bin und dann mehr und mehr auf dem Trialbike unterwegs war. Ich bin viele Trial-Wettbewerbe gefahren, also Contests, bei denen die Biker möglichst fehlerfrei über Hindernisse fahren – oder besser gesagt springen – müssen. Vor 20 Jahren war ich österreichischer Staatsmeister. Lange ist es her. Doch ich habe recht schnell meine Leidenschaft für Street-Trial entdeckt. Mein Fokus lag hier auf Foto- und Videoprojekten und ich bin unzählige Shows auf Events innerhalb und auch außerhalb der Fahrradbranche gefahren. Und ich mache diese Shows immer noch.

Dominik Raab lebt mittlerweile in Wien.

Wie kann ich mir das vorstellen? Machst du das im öffentlichen Raum, wo sich Menschen aufhalten?

Beim Street-Trial ist man im urbanen Umfeld unterwegs und nutzt die Architektur für Tricks auf dem Bike. Also ja, auf öffentlichen Plätzen, aber ich wähle meist Plätze, wo wenig los ist. So fühlt sich auch niemand gestört. Zuseher habe ich lieber bei den Shows. Da zeige ich die Tricks auf einem speziell angefertigten Show-Parcours mit Obstacles in verschiedenen Formen und Größen.

Wo sind die guten Locations für Street-Trial in Linz?

Das kommt darauf an, an welchen Tagen und zu welcher Tageszeit man unterwegs ist. Ich weiß schon sehr genau, wann mehr oder weniger los ist. Aber grundsätzlich fahre ich gerne auf dem Platz vor dem AFO, dem architekturforum oberösterreich, oder vor dem Neuen Rathaus. Und am Wochenende liebe ich die Ruhe im Hafen – da gibt es endlose Möglichkeiten.

Sehr empfehlen kann ich auch das „hello yellow“-Projekt der Firma Schachermayer im Hafen. Die Anlage ist nicht nur für Mitarbeiter gratis zugänglich. Biker kommen hier voll auf ihre Kosten: Es gibt einen Pumptrack und sogar ein Velodrom. Seit Abriss des Ferry Dusika Stadions hat nicht einmal mehr Wien ein derartiges Areal.

Aber auch in den Linzer Skate-Parks bin – oder war – ich öfter. Zum Beispiel im Urfahr Skatepark, etwas außerhalb im Skatepark Wagram oder – wenn das Wetter schlecht ist – in der Trendsporthalle Lissfeld.

 

Ist Street-Trial auf öffentlich Plätzen legal?

Ich hatte wenige bis gar keine Probleme damit. Es kommt darauf an, wo und wie man es macht. Wichtig ist, niemanden zu stören und keine Sachen zu beschädigen. Wenn ich einsam meine Runden im Linzer Hafen drehe, gibt es wenig Konfliktpotenzial. Da gibt’s im Bereich der Mountainbike-Trails größere Diskussionen. Ich bin sehr froh, dass Linz nun dafür legale Strecken anbietet. MTB-Linz, die Initiative für legale Trails, stellt diese am 10. und 11. März 2023 im Rahmen von Bike Visions im Ars Electronica Center vor.

Linz als spektakuläre Kulisse für Dominiks Radshows.
Die Bike Vision im Ars Electronica Center.
Die Bike Vision im Deep Space.

Bike Visions – was ist das?

Bike Visions ist ein Event, das ich seit Jahren mitorganisiere. Der Fokus liegt auf Video- und Fotovorträgen zum Thema Biken, meist im Deep Space, aber auch an anderen Orten des Ars Electronica Centers. Das Thema heuer ist „Mountainbiken im Zentralraum Linz“. Kommt vorbei!

So viel Bike-Engagement in Linz? Dabei lebst du ja gar nicht mehr hier. Warum eigentlich und wohin hat dich deine Reise geführt?

Ich bin in Linz geboren und aufgewachsen. Seit 2017 lebe ich in Wien. Für mich war Linz eine super Base – vor allem als ich viel wegen des Radfahrens gereist bin. Ich hatte Shows und Videoprojekte auf der ganzen Welt – von China bis Kalifornien. Ich konnte Orte auf dieser Welt kennen lernen, an die ich sonst wahrscheinlich nie gekommen wäre. Zurück in Linz war ich plötzlich der letzte meiner Art. Kein Scherz. Die Trialbiker waren alle weg. Und in Wien kannte ich bereits die Community, die bei so einem Nischensport ja immer sehr überschaubar ist.

Was machst du, wenn du Linz besuchst?

Ich treffe Familie und Freunde. Und eine Runde mit dem Bike durch die Stadt zu drehen gehört auch immer dazu. Wenn ich dann an der Donaulände ankomme und dort fast jede Stufe auswendig kenne, werde ich schon mal sentimental.

Linz spektakulär mit dem Rad erkunden.

Und wenn du nicht am Bike bist, was machst du dann in Linz?

An Sommerabenden sind die Stufen vor dem AEC (= Ars Electronica Center) eine super Location um Freunde zu treffen, das gleiche gilt für den OK Platz. Dort gibt’s auch das Gelbe Krokodil und das Solaris – beide top! Zu meinen anderen Stammlokalen gehören das Walkers und die Pizzeria Riva am Hauptplatz und das Tamu Sana neben der Stadtwerkstatt.

Kurz-Bio

Dominik Raab ist in Linz aufgewachsen.

Dominik Raab wurde 1985 in Linz geboren und besuchte dort Volkschule und Gymnasium. 2003 wurde er Staatsmeister im Mountainbike-Trial, fokussierte sich dann aber auf die Disziplin Street-Trial und reiste für Shows und Videoproduktionen um die Welt. 2021 schloss Dominik sein Masterstudium „Sport- und Eventmanagement“ an der Donauuniversität Krems ab. Er ist Profi-Biker, Mitorganisator der Bike Visions Linz und führt den Vertrieb für eine bekannte Trialbike-Marke in Österreich.
www.dominikraab.com


Ein Gastbeitrag von "jungskommunikation".

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