VISIT LINZ
13.09.2019

Zeig mir den Himmel: Sister Act in Linz

Liebe, Witz, Action und Lieder mit Ohrwurmcharakter: Die neue Saison des Landestheaters startete glamourös mit „Sister Act“. Die bekannte Story der Deloris van Cartier, die im Rahmen eines Zeugenschutzes in einem Kloster Unterschlupf erhielt, ging in den 1990er Jahren um die Welt. Nach meinem Besuch im Musiktheater kann ich eines definitiv sagen: Als Musical ist Sister Act genauso sehenswert wie der gleichnamige Film!

Lobet den Herrn – Wir Nonnen haben’s gut

Sängerin Deloris wird Zeugin eines Mordes durch ihren Liebhaber Curtis und wird deshalb von einem befreundeten Polizisten in Sicherheit gebracht. Soweit – so gut. Doch wo die Polizei sie unterbringt, hätte sich Deloris nicht mal im Traum ausdenken können. Obwohl sie sonst so gerne im Scheinwerferlicht steht und sich extravagant kleidet, wird sie nun die nächsten Wochen in einem Kloster als Schwester Mary Clarence verbringen. Am Anfang ist dies für beide Seiten nicht einfach, aber schon bald stellt sich heraus, dass der Chor des Klosters noch etwas frischen Wind benötigen könnte. Genau das Richtige für Deloris! Der vorher so schüchterne Nonnenchor wird zum bekanntesten Musik-Hit in der Umgebung, den zum Schluss sogar der Papst besuchen möchte. Zeitungen und TV-Sender berichten über die Kirche, die kurz davor noch fast an den Höchstbietenden verkauft worden wäre.

Ein himmlisches Musical

Vorweg: Ein großes Lob an das Musicalensemble des Linzer Landestheaters. Die Charaktere passen perfekt zu den Schauspielern: von der schüchternen Mary Robert bis zur quirligen Mary Patrick und natürlich der Hauptdarstellerin Deloris, die manche vielleicht noch von der Popstars-Band "Preluders" kennen. Dazu beeindruckt ein Bühnenbild wie es Musiktheater-Fans gewohnt sind – die Kirche erleuchtet mehr und mehr durch LED-Streifen, die bis zum Ende des Stückes die ganze Bühne erhellen. Zahlreiche Witze und eine Nonne, die die Besucher in der Pause mit einer Kirchenglocke zurück in den Saal rief, bringen alle Personen in Sister-Act-Stimmung.

Wer auf die bekannten Songs des Filmes wie „Joyful Joyful“ oder „I will follow him“ wartet, wird leider enttäuscht. Im Gegensatz zur Handlung, lehnt sich die Musik nämlich nicht an den 1992 veröffentlichten Film an. Die Vertonung stammt von Disney-Komponist Alan Menken, der auch für die Musik von Pocahontas oder Aladdin ausgezeichnet wurde. Doch die gesungenen Lieder im Musical können mit jenen aus dem Film eindeutig mithalten. Von „Lass die Liebe rein“ zum Schluss des Stückes hatte ich noch zwei Tage später einen Ohrwurm!

Abschluss mit Botschaft

Mit tollen Melodien und glitzernden Roben entlässt der Nonnenchor das Publikum. Doch das Stück hat nicht nur einzigartigen Gesang und viel Glamour für die Besucher übrig. Mutter Oberin alias Daniela Dett hat nach dem Applaus noch etwas auf dem Herzen: „Echte“ Ordensschwestern in Wien haben sich zum Ziel gesetzt gegen Frauenhandel, Zwangsprostitution und Gewalt gegen Frauen zu kämpfen. Im Anschluss an die Vorstellung wird noch für die Initiative SOLWODI eingesammelt.

Musical: Sister Act

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