VISIT LINZ
17.05.2019

Revue einer Kulturfolgerin: ich will April!

Die Präsidentin schnürt durch die Freie Szene der Stahlstadt

Damen und Herren, geliebte Völker, verehrte Gäste!

Der April schenkt uns Tage, an denen wir durch die eigene Stadt spazieren, als wären wir Touristinnen. Da summt und brummt es in den Gastgärten wie in einem übermotivierten Bienenstock. Eines der zwölf interessantesten Monate! Apropos interessant: Es ist zu berichten, dass die famose Schriftstellerin Petra Piuk aus ihrem Do-it-yourself-Heimatroman "Toni und Moni" vorlas, passenderweise in der Schule des Ungehorsams. So wenig sie beschönigt, so gelungen ist ihr Text.

Die Heimat war auch Thema des bewährten Filmfestivals Crossing Europe; allerdings übergeordnet und ganz explizit in Hinblick auf Europa (der Name sagt es ja). Fast 150 handverlesene Filme wurden binnen einer Woche gezeigt. Und wie jedes Jahr verleihen die Linzer Filmfestspiele der Stadt internationales Flair, und wie jedes Jahr ist die Anzahl der BesucherInnen deutlich gewachsen. Nur eines hat sich verändert. Heuer haben sich schon die Nachfahren im Haushalt tanzend die Nächte um die Ohren geschlagen, während die Mutter dieser Zeilen den gesunden Schlaf vor Mitternacht suchte. Es ist doch noch keine zehn Jahre her, dass wir es waren, die auf dem Mediendeck die Sonne im Morgen grauen sahen!

Gut, ganz unbeteiligt sind wir auch heute noch nicht. Das beweist hoffentlich die Teilnahme am ersten Participatory Arts Panel von Linz. Ziel des von der Tanzfabrik „Red Sapata“ veranstalteten Festivals war es, die Kunst ein wenig von der Bühne zu holen und näher an die Menschen zu bringen, mittels Workshops, an denen sich Laien und internationale Profis zu gleichen Teilen einbrachten. Menschen mit japanischen, schottischen, deutschen, kasachischen oder österreichischen Wurzeln tanzten, konspirierten und diskutierten miteinander. „Damit die Welt ein Stückchen besser wird und die Menschen ein bisschen glücklicher.“ Die Übung darf als hochgradig gelungen gelten – und schon wieder hat die Schule des Un=gehorsams ihre Rolle bestens erfüllt.

Von zwei Ausflügen ist noch zu berichten, zunächst von einem, der nicht stattgefunden hat, weil der Mit-Ausfliegende zuvor vom Motorrad geflogen war. So bleibt Frankreich auf der Wunschliste. Es ist aber ein unglaublich freundlicher Wink des Schicksals, dass wie zum Ausgleich eine Delegation französischer Streetfood-Wägen den Linzer Hauptplatz besuchte

Noch besser meinte es das Schicksal mit der Gewährung eines etwas umfangreicheren Ausfluges in das Tote Gebirge, das – noch meterhoch vom Schnee bedeckt – wiederum beste Ausblicke auf die frühlingsgrüne Stadt bot. Bergaffinen GästInnen dringend zur Wiederholung empfohlen!

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