VISIT LINZ
Ausstellung im Museum
24.03.2017

Im März zu MAERZ – Die Linzer Kunstvereinigung

Die Kunstvereinigung MAERZ belebt mit ihrem künstlerischen Engagement die Stadt. Der Fokus liegt damals wie heute auf der Präsentation aktuellen künstlerischen Schaffens.

Der Lenz ist in Linz! Natürlich aber nicht nur in Linz, denn der Frühling – oder Lenz – beginnt ja für alle Nordhalbkugelnden im März. Ein Frühling kann jedoch mit Fug und Recht als Linzer Lenz gelten. Und der blüht von da aus schon sehr lange.

Ich spreche von der Linzer Künstler- und Künstlerinnenvereinigung MAERZ, deren Ausstellungsräumlichkeiten nur einen Steinwurf vom Lentos Kunstmuseum entfernt sind. Natürlich, der eindrucksvolle und prominente Glasbau an der Linzer Donaulände ist in den Köpfen vieler Leute sehr präsent, wenn von der Linzer Kunst- und Kulturlandschaft die Rede ist. Ganz anders, fast bescheiden dagegen, nimmt sich die MAERZ Vereinigung aus.

Von Kubin bis Brosch

Dabei braucht sie das sicherlich nicht zu sein, denn sie belebt mit ihrem künstlerischen Engagement bereits seit ihrer Gründung 1913, u.a. durch den bildenden Künstler Klemens Brosch, dem bis Jänner 2017 eine wundervolle Ausstellung im  OÖ Landesmuseum gewidmet war, die Stadt. Wie das so ist, wurden die „Neulinge“ anfangs durchaus kritisch beäugt. Im Volksblatt protestierte man »im Namen der Sittlichkeit« gegen ihre Künstlerfeste. Dennoch fand man einigermaßen schnell seinen Platz in der Kulturszene und konnte mit Alfred Kubin früh einen international anerkannten Künstler als Mitglied gewinnen. Über die Zeit hinweg haben MAERZ Mitglieder auch Spuren im Linzer Stadtbild hinterlassen. So wurden einige Gebäude in Linz, zum Beispiel das ORF Landesstudio, von Architekten der Vereinigung gebaut.

Der Fokus von MAERZ liegt damals wie heute auf der Präsentation aktuellen künstlerischen Schaffens. Die Belebung des künstlerischen Diskurses, besonders auch mit internationalen Vernetzungen über den eigenen kulturellen Dunstkreis hinaus, liegt dabei im Zentrum. Ein Markenzeichen der Vereinigung, das sich bald entwickelte und ebenfalls bis heute hoch gehalten wird, ist ihr interdisziplinärer Zugang zu den Künsten. Neben den bildenden Künsten werden daher auch Literatur und Musik gefördert und ins Programm mit einbezogen. Bei dem breiten Spektrum finden sich denn auch unterschiedlichste Veranstaltungen. Einen Besuch in der Eisenbahngasse 20 kann ich da nur wärmstens empfehlen.

Über die Zeit hinweg haben MAERZ Mitglieder auch Spuren im Linzer Stadtbild hinterlassen.
Alexander Wöran

Ich war etwa kürzlich bei der derzeitigen Ausstellung "Das Bild als temporäre Intervention". Jene setzt sich mit Kunst im öffentlichen Raum in Verbindung mit den Medien Fotografie und Video auseinander, wobei ich das ganze sehr schlau konzipiert finde. Sie agiert nämlich genau im Spannungsfeld zwischen der Lebendigkeit und Vergänglichkeit künstlerischer Interventionen in der Öffentlichkeit einerseits, sowie deren „Erstarrung“ durch ihre Dokumentation auf Trägermedien andererseits. Das ist zwar keine neue Frage, aber die Ausstellung bringt eine interessante Perspektive ins Spiel. Sind es am Ende vielleicht zwei ganz unterschiedliche Erfahrungsweisen ein und desselben Kunstwerks?

Nun, ob der Begriff des FauIenzens mit dem Lenz zusammengeht ist nicht gewiss, gewiss ist aber das im MAERZ niemals gefaulenzt wird. Das prägte und prägt die Linzer Kunst und Kultur ungemein mit –  ich hoffe jedenfalls, es bleibt noch mindestens weitere 100 Jahre so.

MAERZ Aussstellungsgebäude
Bild im MAERZ
Bild im MAERZ

Künstlervereinigung MAERZ

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