Ich bin insgesamt sehr reisefreudig – was meine Frankreich-Trips angeht, schaut´s aber (noch?) relativ mager aus, von meinen Französisch-Sprachkenntnissen ganz zu schweigen. Bei Renate Lugmayr ist das anders - sie hat schon in jungen Jahren als Au-pair in Paris gelebt und war seitdem unzählige Male in Frankreich.

Irgendwann hat sie beschlossen, ihr Lieblingsland mit nach Österreich zu nehmen und dafür nach mehr als 20 Jahren ihren Job als Kreativdirektorin bei einer Werbeagentur an den Nagel gehängt. „Durch meinen Marketing-Background und ein Studium der Kulturwissenschaften mit Schwerpunkt Frankreich hat das Gesamtpaket einfach gestimmt, außerdem wollte ich die Sprache weiter pflegen“, erzählt mir die 51-Jährige, die perfekt Französisch spricht. Stolz zeigt sie mir ihren neuen Lebensmittelpunkt, und ich bin ganz begeistert von der Einrichtung im „La Petite France“: dunkles Holz, eine weiße Ziegelwand, Bistrotische und Regale voller Spezialitäten schaffen ein geschmackvolles, französische Flair, es gibt sogar zwei Lederhocker mit Eiffelturm-Gestell!

Wovon ich mich aber so gar nicht sattsehen kann, sind die vielen kleinen entzückenden Mitbringsel, die es bei Renate Lugmayr zu kaufen gibt: bunte Bonbon-Döschen, süße Keksdosen mit rosa Biskuits, farbprächtige Seidentücher in hübscher Verpackung, Trinkkakao in Eiffelturm-Form, Pralinen von Pariser Patissiers! Am liebsten würde ich gleich das gesamte Sortiment aufkaufen. Ähnlich geht es Renates Kunden. „Zwei Drittel der Leute, die hier einkaufen, haben Frankreich-Bezug, der Rest kommt zum Stöbern, etwa für originelle Gastgeschenke.“

Auch Weinkenner lieben das „La petite france“, immerhin gibt es hier 70 verschiedene Weinsorten und natürlich den berühmten Champagner. Auch das Original französische Baguette gibt es täglich frisch. Und die für Frankreich so typischen Leckerbissen: „An Samstagen haben wir echte französische Buttercroissants, außerdem gibt es jeden Tag Eclairs oder Madeleines“. Dazu noch eine der Café-Komposition von Comptoirs Richards, die speziell im Auftrag der Stadt Paris kreiert worden sind und schon fühlt man sich wie im französischen Straßencafé.

Ich werfe noch einen Blick in die Regale und entdecke weitere Spezialitäten, wie etwa Algennudeln aus der Bretagne, diverse Terrinen und die berühmten Salzkaramellen, die die Pariser so lieben. Außerdem gibt es französische Bücher und DVD´s zum Ausleihen. Für die Zeit nach den Corona-Einschränkungen plant Renate Lugmayr übrigens Weinverkostungen und Chansons-Abende. Da bin ich auf jeden Fall dabei! Et voilá - ich merke, der „joie de vivre francaise“ gefällt mir. Ich beschließe, schon bald wieder nach Klein-Frankreich zu reisen. Bis dahin: au revoir!