VISIT LINZ
15.03.2018

Flussabwärts wandern

Früher Freitagnachmittag. Die Sonne scheint, Temperatur über 0°C. Wir sind dann mal wieder draußen. Heute ganz ohne dramatische Höhen und Tiefen, denn wir spazieren entlang der Donau in Richtung Pleschingersee.

Wir treffen uns am Hautplatz. Heute sind wir zu dritt unterwegs, meine Supertante Elisabeth begleitet mich und Hund Bakira. Bereits auf der Nibelungenbrücke stellen wir zum ersten Mal fest: man sollte öfter ins Wochenende spazieren.Vor dem Ars Electronica Center biegen wir rechts ab und schlendern am Gehweg flussabwärts – flankiert von bebrillten Sonnenanbetern, Radfahrern im Rudel, rotbackigen Kindern und vor Freude hüpfenden Hunden. Vorbei am Salonschiff Fräulein Florentine, Urfahranermarktgelände und vielen ausparkenden Autos. Kommt gut ins Wochenende!

Und dann müssen wir ganz stark sein. Wo sich einst die Eisenbahnbrücke gegen die Donaufluten stemmte, ragen nun die verbliebenen Pfeiler aus dem Wasser. Die beiden tragen heute nur noch das Gewicht einer Horde Möwen, die sich in ihrem neu gewonnenen Domizil sonnen. Wer sich bei diesem fehlenden Anblick festhalten muss, kann dies am ehemaligen Brückengeländer tun, das abgetragen und am Ufer neu aufgestellt wurde.

Auf der linken Seite ist genug Platz zum Rutschen, Schaukeln, Skaten, Volleyballspielen, für Felge-Aufschwung und sonstige sportliche Gelüste. Oder man sitzt und schaut aufs Wasser. Sehr simpel, sehr entspannend. Am Ende der asphaltierten Stockbahn verändert sich Linz. Auf geschäftiges Treiben folgt Natur. Ruhiger wird es erst ein paar Meter weiter, denn wir stehen immer noch schräg unterhalb der Autobahnbrücke.

Erst in diesem Abschnitt unseres Weges wird mir bewusst, wie sehr Linz an der Donau liegt. Man übersieht diese Nähe bei täglichem Hinsehen gerne. Auf steinigem Boden, winterlichen Wiesen und mit der Sonne im Rücken erhöhen wir unsere Geschwindigkeit, denn es liegen noch einige Kilometer vor uns.

Dort, wo die Donau eine starke Kurve macht, machen wir Pause – und beobachten Angler vor dem Hintergrund des Pfenningberges und der Steyreggerbrücke. Am Ufer gegenüber liegen Passagierschiffe und alte Kähne, scheinbar im Winterschlaf. Hier verlassen wir den Donau-Gehweg und machen einen Abstecher zum Pleschingersee.Wo im Sommer das badende Volk seine Handtücher ausbreitet, liegen heute nur die langen Schatten der Bäume. 

Wir entscheiden uns dazu, den Rückweg nicht auf dem Donauradweg zu bestreiten, sondern kämpfen uns abenteuerlustig durchs Dickicht zurück zur Donau. Unsere Mühen werden belohnt. Ganze Baumstämme sind in Moos gekleidet, wie um sich gegen die Kälte zu schützen.

Wir marschieren zurück in das frühabendliche Linz, die Sonne blendet. Am Ende der Geschichte ein dramatischer Sonnenuntergang – uns geht‘s blendend.

10 Stadtwanderwege durch Linz

Zu finden im übersichtlichen Folder auf der Website.

 

Ein Blogbeitrag von Teresa Brandstetter

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