Hannes Stammler betreibt den Weltladen seit vierzehn Jahren. Zuvor war er als Unternehmensberater tätig und hat BWL studiert. Für Menschenrechte hat er sich aber schon immer eingesetzt. „In meinen Teenie-Jahren war ich Mitglied der damaligen Anti-Apartheid Bewegung. Dort waren damals auch viele Weltladen-Leute dabei. Irgendwann wollte ich mich sowieso beruflich verändern und das Konzept des Weltladens hat gut zu meiner Weltanschauung gepasst“, erzählt er mir, während er bei amerikanischen Kreuzfahrttourist*innen abkassiert. Sie kaufen Filzblumen und fragen, ob der Kaffee in Europa eigentlich anders schmeckt als in den USA. Ich muss schmunzeln.

„Die meisten Gäste kommen direkt von der Anlegestelle ihres Donaukreuzfahrtschiffs und „fallen“ praktisch hier herein, ohne eigentlich zu wissen, wo/was sie gerade einkaufen“. Der Linzer hat aber auch viele Stammkund*innen, die bewusst fair einkaufen möchten. „Da entwickelt sich über die Jahre hinweg eine sehr gute Beziehung, man spricht neben dem Einkauf auch über Projekte, Ansichten, etc.“ Es gibt aber auch so genannte „Weltladen-Tourist*innen“: „Die meisten kommen mit dem Auto oder Fahrrad aus Deutschland und besuchen uns, weil sie sehen wollen, wie das Konzept des Weltladens in Österreich aussieht. Meistens sind sie dann sehr überrascht, weil das Sortiment hier ganz anders ist als in Deutschland,“ erzählt Hannes.

Neben dem Standort am Pfarrplatz gibt es auch Weltläden in Gallneukirchen und in Traun. Sogar dort unterscheiden sich die Produkte. „Jeder Weltladen hat einen anderen Fokus. Zudem werden unsere Lieferant*innen genauestens geprüft. Grundbedingung ist eine Offenlegung der Lieferketten. Entscheidend neben den Lieferbedingungen ist natürlich auch der gesamte Produkthintergrund – wie und wo wurde etwas produziert und unter welchen Umständen.“ Ich bin begeistert, welche Vielfalt an fair gehandelten Produkten der Weltladen führt. Ein paar kleine Ausreißer sind dann allerdings doch dabei - etwa „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupery auf Oberösterreichisch. „Der passt einfach zu gut“, lacht Hannes.