Getragene Markenkleidung auffrischen, wiederverwerten und damit ein Zeichen gegen die Fast Fashion Industrie setzen. Das ist die Hauptmission der Brüder Christoph und Lukas Öhlinger. Die beiden Hörschinger haben 2017 einen Vintage-Online-Shop gegründet, seit April 2023 sind sie mit ihrem Geschäft „Olesstore Vintage“ auch live und in Farbe in der Marienstraße anzutreffen. „Als Teenie wollte ich immer Markengewand tragen, konnte es mir aber nicht leisten. Daher habe ich im Internet nach gebrauchten Teilen gesucht, auf Plattformen wie ,Willhaben‘ und Co.“ Irgendwann haben Christoph und sein Bruder beschlossen, ihrer Hobby-Leidenschaft für Brands auch beruflich nachzugehen.

„Vor allem Achtziger-Kleidung ist mittlerweile ziemlich schwer zu bekommen. Sie ist entweder entsorgt oder anderweitig verwertet worden.“ Christoph und Lukas sind daher immer auf der Suche nach neuer Vintage- Ware: „Wir fahren und fliegen viel herum, hauptsächlich innerhalb Europas. Außerdem haben wir mittlerweile sehr gute Kontakte, die ebenfalls gezielt für uns nach tollen Stücken Ausschau halten.“ Die Zielgruppe des Olesstore ist ziemlich jung: „Vom Zehnjährigen bis hin zu Studentierenden in den Endzwanzigern ist eigentlich alles vertreten“, sagt Christoph.  Vor allem 90er-Klamotten sind nach wie vor heiß begehrt. Im Olesstore gibt es aber auch richtige Designer-Schnäppchen. „Wir haben beispielsweise eine „MCM“-Tasche im Sortiment, die sich mittlerweile keiner mehr leisten kann, weil sie mehr als tausend Euro kostet. Bei uns gibt es das Stück um dreihundert Euro.“

Auch „Burberry“-Schals werden gern gekauft, sie kosten beim „Olesstore“ statt im Original fünfhundert nur noch neunzig Euro. In der Schmuckvitrine findet sich zudem ein Upcycling-Produkt: Lukas bastelt aus alten Designertaschen, die sich nicht mehr verkaufen lassen, Hüllen für Feuerzeuge. Übrigens ist sogar das Logo vom „Olesstore“ Vintage: „Das habe ich aus einem alten Fliesenmotiv im Haus meiner Oma kreiert“, verrät Christoph.