VISIT LINZ
08.10.2019

Revue einer Kulturfolgerin

Der September ist in Linz das Kulturmonat. Neben dem Ars Electronica Festival mit tausenden internationalen Gästen, hat Dominika Meindl auch Events im Stifterhaus oder ein Konzert auf dem Salonschiff Fräulein Florentine besucht.

Die Präsidentin stromert durch die Stahlstadt

Damen und Herren, geliebte Völker, verehrte Gäste!

Wenn sich die Blätter färben und einen Reisende nach dem Weg zur „Arusu Erecuturonica“ fragen, ist es Zeit, dem Sommer endgültig Lebewohl zu sagen, da kann es am Donaustrand noch so herrlich nach Ostsee aussehen. Die um Auskunft Gebetene zeigt auf den Besucherstrom am anderen Ufer der Kärntnerstraße, hinüber zur PostCity. Die Gäste aus dem fernen Osten verbeugen sich dankend und wenden sich dort hin, wo wir Anfang September alle hingehören. Es gibt auch nur ein Wochenende, an dem in Linz mehr Menschen aus Asien anzutreffen sind als in Hallstatt: während der Ars Electronica. Die Gäste aus dem Osten wissen eben, was fein ist. Zum Beispiel der Roboter, der ein Computerspiel zockt – genau mein Humor!

Apropos „fein“: Ich begrüße es außerordentlich, wenn Kunstschaffende künftig ihre Haustiere in das Bühnengeschehen integrieren. So ein artiger Hund lenkt nicht von der Darbietung ab und sieht unheimlich gut aus. Am schönsten gesehen bei Frank Folgmanns und Anderl Viehböcks Blues am Steinmetzplatz. Andererseits brauchten die Autorinnen Mieze Medusa, Renate Silberer und die Autoren Markus Köhle, Richard Wall und Rudi Habringer natürlich keine Tiere, um das vielköpfige Publikum mitzureißen, das Gleiche gilt für das Free Willy, Los Dos, tr&b light, das Gegenton-Orchester,  Spring String-Quartet. Letzteres ist übrigens besonders virtuos, schauen Sie sich das bei Gelegenheit unbedingt an. So haben Sie ein Streich-Quartett noch nie erlebt.

Was wiederum eine triftige Überleitung zu Jo Strauss ist, der ein neues Album hat und von mir und meiner mieselsüchtigen Handykamera auf dem Salonschiff Fräulein Florentine angetroffen wurde. Einer von vielen Musikern und Musikerinnen, die oft und gern in Linz auftreten – dem Landesmusikschulwerk sei Dank. Mit etwas Glück nimmt Sie hier übrigens ein Kapitän mit zu einer kleinen Rundfahrt. Halten Sie Ausschau!

Folgen Sie mir bitte nun auf die Südseite der Donau. Auf der Nordostseite des Hauptplatzes bereitet die Kunstuni den Menschen gerade ein Geschenk. Dort sitzt man an warmen Tagen ohnehin schon gern; nach der Neugestaltung dieser Ecke wird sich das urbane Wohlgefühl noch vertiefen. Wenn Sie nicht rasten und kontemplieren wollen, gehen Sie von hier weiter in Richtung Osten, hinunter zum Stifterhaus. Im September gab's dort ein prachtvolles Programm, lassen Sie mich den stark ans Herz gehenden Abend mit Anna Weidenholzer und der Band „Fargo“ hervorheben. Letztere bezeichnen sich selbst als „Konsortium aus Jazzern und Tagedieben“; auch für sie gilt, dass sich Oberösterreich einiges auf seine jungen Musiker einbilden darf. In Weidenholzers neuem Roman „Finde einem Schwan ein Boot“ erkennt die kundige Leserin übrigens sehr bald Linz als Schauplatz.

So. Damit sollten Sie jetzt über das spätsommerlich-kulturelle Stadtleben so richtig durchinformiert sein. Nun suchen Sie sich ein Laubwäldchen, setzen sie sich auf eine Decke und schauen dabei zu, wie die Blätter bunt werden. Etwas Schöneres kann Ihnen nicht passieren.

 

Es grüßt

Ihre Präsidentin

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