VISIT LINZ
27.10.2017

Bei jedem Wetter Stadtwandern

Ich, als Landei, hätte es selbst kaum für möglich gehalten. Dass man wirklich auf einem Stadtwanderweg voll auf seine Kosten kommen soll? Naja. Ist wohl eher der Trostpreis, dachte ich. Wie vollkommen falsch ich lag, bewies mir der Stadtwanderweg 07, vom Linzer Gründberg über St. Magdalena und dann die ehemalige Pferdeeisenbahn entlang bis hin zum JKU-Areal.

Herbstzeit ist Wanderzeit.

Daran könnte man zwei Dinge auszusetzen haben:

  1. Der Wanderherbst macht sich still und heimlich davon und dem Winter Platz.
  2. Wandern ist mit Ausflügen in die Berge verbunden, wofür man nicht immer Zeit hat.

Und mit beidem wollen wir nun aufräumen, hier und heute!

Wandern geht auch in der Stadt

Stadtwandern zeigt sich vollkommen anders als Bergwandern, so viel ist klar. Geradlinige Architektur neben charakteristischen Altbauten säumt anstelle von klaren Bächen und weitläufiger Almlandschaft den Weg. Und dennoch gelingen Gefühle der Abgeschiedenheit, Entdeckungslust macht sich breit. Wer rechnet denn schon damit, dass der Wanderweg trotz urbanem Flair gleich zum Start als einspuriger Trampelpfad im Wald verschwindet?

Rutschfestes und schmutzresistentes Schuhwerk ist jedenfalls erforderlich. Gleich nach der idealen, kostenfreien Parkmöglichkeit „Am alten Feldweg“ (für alle, die nicht öffentlich anreisen) wandert man auf direkter Linie hinauf zur Pachmayrstraße. Von dort geht’s auf schmalen, kaum befahrenen Asphaltstraßen weiter zur „Waldschänke“. Bloß nicht vergessen, den Blick auch mal rundumschweifen zu lassen – denn es winkt eine herrliche Aussicht über die Stadt Linz und Teile des hügeligen Umlands.

Beim Gasthaus „Waldschänke“ angelangt wechselt der Untergrund wieder auf laubverzierten Feldwegsmodus, bevor es entlang des Ackerwegs wieder ins Siedlungsgebiet geht. Hat man gerade noch die Wildtiere im Gehege bestaunt, wechselt das Panorama nun auf Kleingärten samt Fernblick. Noch abwechslungsreicher wird’s jenseits der Leonfeldner Straße, wo man in St. Magdalena großzügige Villen entdeckt.

Mit dem Einstieg auf die Pferdebahnpromenade gleich unterhalb der Kirche erhalten Wandersmann und Wandersfrau zudem geschichtlichen Input. Die idyllische Teilstrecke ist immerhin nur ein kleiner Teil der Pferdeeisenbahn Gmunden – Linz – Budweis aus dem frühen 19. Jahrhundert!

Wandern im Herbst und Winter

Der bei alledem größte Vorzug ist meiner Meinung nach die nahezu vollkommene Unabhängigkeit vom Wetter. Ist man bei Touren im Gebirge immer angehalten, den Sicherheitsfaktor einzukalkulieren, darf man Stadtwandern nach Lust und Laune, auch wenn’s regnet. Klar, ein Sturm ist im Wald auch nicht ratsam. Aber Nebel und Feuchtigkeit ergeben sogar eine recht eindrucksvoll Atmosphäre, auch wenn’s auf den ersten Blick draußen ungemütlich scheint. Immerhin tut frische Luft einfach gut – und abstürzen geht hier wirklich nicht. Also genießt den Herbst und entdeckt Winkel eurer Stadt, in die ihr sonst nicht spaziert!

Tipp: Die Stadtwanderwege sind ausgesprochen gut markiert. Wer spontan Lust und grad keine Begleitung hat, darf sich durchaus auch alleine zutrauen, den richtigen Weg zu finden.

Hinweis: Das einzige Manko vom Stadtwanderweg 07 ist, dass Ausgangs- und Endpunkt nicht der gleiche ist, was etwas unpraktisch wird, wenn das Auto beim Start parkt.

Mehr Infos: Alle Linzer Stadtwanderwege

 

Blogbeitrag von Carmen Hafner, goodblog.at

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