Marie Horn hat sich früh auf den Weg gemacht. Mit 14 ins Internat nach Salzburg, später zur Tanzlehrerin-Ausbildung nach Deutschland. Doch das Reiseziel hat sie nie aus dem Auge verloren: Linz. „Ich habe immer gewusst, dass ich zurückkommen werde“, sagt sie. Heute leitet sie mit ihrem Bruder Fabian das Familienunternehmen, dessen Geschichte bis ins Jahr 1907 zurückreicht. „Es war keine leichte Entscheidung für uns Geschwister, dieses Wagnis gemeinsam einzugehen.“
Veränderungen mit Risiko
Die Geschwister Horn sind so unterschiedlich wie Foxtrott und Hip-Hop – und vielleicht genau deshalb ein perfektes Team. Gemeinsam haben sie das Kursangebot neu aufgestellt, das Branding modernisiert und sogar die Einrichtung der Tanzschule komplett umgekrempelt. „Das war ein Risiko – aber wir wollten, dass es Unseres ist.“ Der Erfolg gibt ihnen recht: Das neue Konzept kommt an. Dass manche der Tanzschul-Nostalgie von früher nachtrauern, gehört dazu.
Linz ist für Marie mehr als ein Ort – es ist Heimat, Emotion, Bindung. Hier lebt ihre Familie, hier kennt man einander. „In Linz ist man nie ganz anonym – das gefällt mir“, sagt sie. Gerade als Unternehmerin schätzt sie das enge Netzwerk der Stadt. „Man kennt immer jemanden über eine Ecke – das macht vieles leichter.“ Die Größe und das Angebot der Stadt sind für Marie genau richtig.
Rituale und Lieblingsorte
So sehr sie das Trubel-Leben in der Tanzschule liebt – Marie braucht auch ruhige Momente. Ihr Morgen beginnt meist mit einem Spaziergang oder einer Radtour über die Promenade. Ein Kaffee vom Kaffeeladen am Graben gehört für sie einfach dazu. Mittags findet man sie oft in der Alten Metzgerei oder im Le Jardin – Genuss und Pausen müssen sein.
Am Nachmittag wird es dann wieder lebendig: „Wenn bei uns die Sonne in die Tanzschule scheint, werden die Stufen davor zum Treffpunkt. Ich liebe es, dass die Tanzschule zum Ort der Begegnung wird und setze mich gerne mit meinem Laptop am Schoß dazu.“
Tanzend durch die Herausforderungen
Die Übernahme der Tanzschule war kein Kinderspiel. „Man muss lernen, Berufliches und Privates zu trennen – besonders im Familienbetrieb.“ Entscheidungen werden gemeinsam getroffen, auch mit den Eltern, die viel Freiraum lassen, aber mit am Tisch sitzen wollen. „So schön das ist, ist es manchmal auch ganz schön schwierig.“
Auch als Rückkehrerin entdeckt Marie Linz immer wieder neu. „Das Glückslabyrinth aus alten Christbäumen am Hauptplatz hat mich heuer richtig begeistert.“ Und nach Jahren hat sie sich ins Ars Electronica Center „neu verliebt“. Ihre liebste Empfehlung für Linzer*innen und ihre Besucher*innen? „Bucht bei uns eine individuelle Tanzstunde, zum Beispiel einen Wiener Walzer für Tourist*innen, ein Geburtstagstanz für Kinder. Das ist mal was Anderes und bleibt bestimmt in Erinnerung.“
Ein Gastbeitrag von “jungskommunikation”.
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