Sandburgen bauen
Die Geschichte von Good Karma begann während Karls Studienzeit. „Linz braucht eine Strandbar!“, dachte er – und schrieb kurzerhand eine E-Mail an die Stadt. Begeisterung blieb zunächst aus. Also gründete er mit Freunden eine Facebook-Gruppe: „Linz braucht einen Strand“. 10.000 Follower waren bald gefunden. Nach Jahren voller Überzeugungsarbeit, Konzepte und Diskussionen mit der Politik wurde die Vision Wirklichkeit: Die Sandburg beim Brucknerhaus öffnete ihre Türen. Heute, zehn Jahre später, ist sie ein Fixpunkt im Linzer Sommer.
Doch das war nur der Anfang. Gemeinsam mit seinen Partnern führt Löwenherz – übrigens geborener Weixelbaumer – heute auch das Teichwerk am Uni-Teich der JKU und – ganz neu – „Under the Bridge“, eine Location direkt unter der Eisenbahnbrücke auf der Urfahraner Stadtseite. „Unsere Mission bei Good Karma ist es, Freude in die Stadt zu bringen, Linz lebenswerter und lustiger zu machen.“ Dazu passt auch das Catering: Aus der Tabakfabrik, wo das Team sein Büro und seine Küche hat, versorgt Good Karma zahlreiche Events, Pop-ups und Veranstaltungen.
Durch Höhen und Tiefen
Erfolg ohne Hürden gibt es nicht. „Größtes Katzenklo von Linz“ titelte einst die Kritik zur Sandburg – noch bevor überhaupt eröffnet wurde. Doch das Lokal war nach dem Opening schnell zu klein, Foodtrucks mussten improvisierend aushelfen. Und plötzlich galt die Sandburg als Bereicherung für die Stadt.
Doch die Herausforderungen hörten nicht auf: wechselhaftes Wetter lassen Gäste ausbleiben, Hochwasserwarnung beim neuen „Under the Bridge“, oder eine Fußball-Übertragung mit 800 Fans, als plötzlich das Signal ausfiel. „Das war die schlimmste Minute in meinem Berufsleben“, erzählt Löwenherz lachend. „Zum Glück ist in dieser Minute kein Tor gefallen.“
Dass er mit Freunden arbeitet, macht vieles leichter. „Irgendwann werden diese Probleme wie ein Spiel, das man sportlich nimmt. Nicht ärgern, sondern Lösungen finden.“ Am Ende zählt für das Team das Glück ihrer Gäste. „Wenn alle happy sind, ist das der Lohn.“
Orte mit Sinn
Linz ist für Löwenherz nicht nur Heimat, sondern Inspiration. „Es ist eine kleine Großstadt: man trifft immer neue Menschen, und doch kennt man überall jemanden.“ Besonders schätzt er die Offenheit und Dynamik der Tabakfabrik. „Dieser Ort hat Drive und einen guten Geist. Chris Müller ist da ein Vorbild für mich – er schafft es, Orte mit Sinn aufzuladen.“
Dass alle Good-Karma-Lokale am Wasser liegen, ist mehr als ein Zufall. Zur Eröffnung kommt jedes Mal eine Schamanin, die mit Ritualen Schutz und gute Energie bringen soll. „Der Donaugeist passt auf uns auf“, sagt Löwenherz.
Karl in Linz
Auch privat liebt er seine Stadt. Am Freinberg spazieren gehen – „mein Costa Rica neben der Haustür“ – gehört dazu. Mit seiner Frau und dem kleinen Sohn besucht er oft den Botanischen Garten, wo das Café Orchidee exzellenten Kaffee und sogar Olivenölverkostungen bietet.
Kulinarisch probiert er gerne Neues: beim Frühstück im „Little Dancer“, bei der legendären Pizza in Rossbarths 22k, bei den „Donauwirtinnen“ – heute „Gretzl“ – die alle einmal Mitarbeiter*innen in der Sandburg waren. „Wir machen manchmal eine Spritzerralley mit Freunden: von Lokal zu Lokal, immer dorthin, wo wir noch nie waren. So lernst du deine eigene Stadt neu kennen.“
Für Karl und sein Team von Good Karma ist Linz ein Ort, an dem man immer wieder Neues wagen kann – und genau das lieben auch ihre Gäste.
Ein Gastbeitrag von Nika Mitteregger.





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