Ich muss ja gestehen, obwohl ich wirklich sehr kultur-interessiert bin, also Literatur, Musik, Film, Fotografie, bin ich bei Malerei völlig uninformiert. Zum Glück ist meine Mutter Künstlerin und durch sie habe ich in all den Jahren dann doch immer wieder in verschiedene Kunstrichtungen und Galerien Einblick bekommen und die unterschiedlichsten Künstler*innen kennengelernt. Was jedes Mal eine Bereicherung war.
Und über sie bin ich jetzt auch auf den „Raum der Mitte“ gekommen. So heißt der Galerieraum im 2. Stock des Diözesanhaus, den die Caritas Oberösterreich bereits seit 20 Jahren mit Ausstellungen füllt. Rund dreimal im Jahr gibt es eine Eröffnung. Aktuell und noch bis 26. Juni zu sehen ist die Ausstellung „SchwellenLeben“ von Ingeborg Rauss, die das „Unsichtbar-Werden“ von Frauen jenseits der 50 thematisiert. Also das Verschwinden aus dem öffentlichen Blickfeld. „Gesellschaftliche Zuschreibungen bewerten Frauen im Alter anders als Männer“, so meine Mutter. Während Männer noch jenseits der 70 selbstverständlich in den Medien präsent seien, so wäre das bei Frauen eher die Ausnahme. Viele Frauen ziehen sich daher präventiv zurück, nach dem Motto „Lieber gehe ich freiwillig“. Ingeborg Rauss lässt uns mit dieser Bilder-Serie an ihrer Reflexion über Wahrnehmung, Medien und gesellschaftliche Rollenbilder teilhaben. Dies macht sie über Digital Art auf Aludibond.
Ein Thema übrigens, das sehr gut in den Caritas-Kontext passt. Denn, so, Maria Reitter-Kollmann, Kuratorin für den „Raum der Mitte“: „Ausstellungen unter dem Mantel der Caritas brauchen einen Bezug zu sozialen Themenstellungen.“ Daher sind im „Raum der Mitte“ immer wieder auch Arbeiten von Künstler*innen aus der KUNST St. Pius zu sehen, einem Atelier der Caritas OÖ für Menschen mit Beeinträchtigung. Die Rahmenbedingungen bei der Eröffnung waren ebenso hoch sozial – mein Hund war herzlich willkommen! Nur Kuchen gab es für ihn keinen. Aber er, eigentlich eine sie, hat die vielen Streicheleinheiten genossen. Und ich die überaus angenehme Atmosphäre!
Mariendom: Ein Stück vom Himmel
Zur „Langen Nacht der Kirchen“ am Freitag, 23. Mai 2025 bespielen die Künstler*innen der KUNST St. Pius gemeinsam mit etablierten Künstler*innen den Kunstraum im Mariendom mit dem inklusiven Kunstprojekt „Ein Stück vom Himmel“, das bereits am Sonntag, 18. Mai, um 16 Uhr eröffnet wird. Dieses Kunstprojekt lädt zur Reflexion über das Leben ein und steht als Metapher für Hoffnung, Frieden und Spiritualität. Im Zentrum steht eine Holzsternkonstruktion mit bemalten Leinwänden von insgesamt zehn Künstler*innen. Zusätzlich wird eine 16 Meter hohe Transparentpapier-Installation von Minna Antova Himmel und Erde wie ein Lot miteinander verbinden, ergänzt durch ein Himmel-Bild von Franz Blaas und ein Meditations-Bild von Kristian Fenzl.
Im Rahmen der „Langen Nacht der Kirchen“ gibt es dazu folgende Programmpunkte von der Caritas:
- 19:50 Uhr Performance KUNST St. Pius
- 20 Uhr Kunsttalk mit Künstler*innen über ihr Stück vom Himmel
- 21:30 Uhr – 23 Uhr Offener Kunstraum
Kommentare (0)
Keine Kommentare gefunden!