VISIT LINZ
13.01.2020

Revue einer Kulturfolgerin: Knappe Hosen, musizierende Paarhufer und erhobene Herzen

Damen und Herren, geliebte Völker, verehrte Gäste!
Willkommen in den goldenen 20er-Jahren! Haben Sie es gut durch die Feiertage geschafft? Ich möchte nicht angeben, aber es liegen Tage hinter mir, an denen mir vom vielen Herumliegen auf der Couch schon ein wenig fad war. Köstlich! Dasselbe gilt leider auch für die vielen Speisen, die man mir gereicht hat, und die mich nun letzten Endes von der Couch vertreiben, auf dass die Hosenbünde nicht noch knapper anliegen. Die Silvesterfeier mit Sekt und russischen Eiern hat das Fitness-Programm auch ein wenig zurückgeworfen. Aber ein Tropf, wer aus solchen Gründen nur halb feiert!

Die Präsidentin begrüßt das neue Jahr in der Stahlstadt

Das Ende des Kulturjahres brachte mich zuerst ins Theater Phönix, wo bei einer literarischen „Apfent“-Feier das Publikum mit Geschenken aus der „Tombola des Grauens“ bedacht wurde. Sie verdiente ihren Namen wirklich, die Leute haben dennoch gelacht. Sehr fein war auch die Präsentation der „Facetten“ im  Stadtmuseum Nordico. Das literarische Jahrbuch der Stadt Linz erscheint schon sehr, sehr lange und ist im besten Sinne mit der Zeit gegangen. Martin Pollack und Claudia Bitter lasen aus ihren Beiträgen, Vasile Marian und Aleksandar Arabadjiev machten Musik. Besonders gut gefallen hat mir dank meines Faibles für das leicht Skurrile die Gajda, die flötende Geiß.

Bestimmt trösten Sie sich über das Ende der Feiertage hinweg, indem Sie schon Ihr heuriges Ausflugsjahr planen. Wenn nicht: Machen Sie es so, es hilft sehr gut aus der typischen Jänner-Flaute! Erstens: Kommen Sie nach Linz, das ist heuer total im Trend. Und wenn Sie hier sind, sind Sie zweitens auch schnell in der Natur. Sie brauchen nämlich frische Luft, Sonne und Schnee, weswegen ich vorschlage, bei Gelegenheit ein Verkehrsmittel zu besteigen und sich im nahen Süden des Landes in eine verschneite Landschaft zu stellen, zum Beispiel auf die Hintersteiner-Alm nahe der Wurzeralm. Ich habe das selbstlos für Sie recherchiert. Am Abend sind Sie flugs zurück in der Stadt, haben rote Bäckchen und vitalen Appetit. Der treibt Sie vielleicht zur „Szechuan Impression“, den neuen Chinesen, über den die Stadt gerade spricht, weil er angeblich die Jahrzehnte des Glutamat-Missbrauchs vergessen macht. Steht auf meiner To-Do-List für 2020 weit oben.

Ebenso der Erwerb von Karten für den herrlichen Wurst-vom-Hund-Ball in der Stadtwerkstatt. In meinen Augen das schönste Society-Ereignis der Stadt! Nichts passt besser zu den Roaring Twenties, die soeben angebrochen sind: Menschen, die sich mit höchstem Einsatz hübsch machen, glamouröse Bands heben die Herzen, es regnet Lametta und Pailletten, dazu Gesellschaftstanz – und das alles für den guten Zweck!

 

Es grüßt

Ihre Präsidentin

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