VISIT LINZ
07.06.2019

Mit allen Sinnen in Bewegung: Der Sinnesrausch in Linz

Mit einer ganz bestimmten Frage mache ich mich auf den Weg zum diesjährigen Sinnesrausch im OÖ Kulturquartier: Kann mich Kunst in Bewegung bringen? Ich habe erfolgreich festgestellt: Ja - sie kann! Bei Werken von mehr als 25 Künstlern entdecke ich spannende Projekte und nehme dabei die eine oder andere Perspektive ein.

Der Eingang des Rundganges führt durch die Wunderkammer, eine parallele Ausstellung die im Moment im OÖ Kulturquartier zu sehen ist. Zahlreiche Exponate zum Thema Hund füllen ein Glashaus, eine ursprüngliche Form des Museums. Obwohl ich hier schon nicht aus dem Schauen raus komme, überwiegt meine Vorfreude auf den Sinnesrausch.

Nach ein paar Treppen gelange ich zu den ersten Installationen. Alles ist so konzipiert, dass man sich entweder selbst dazu bewegen kann oder gleich das ganze Kunstwerk bewegt, so wie bei „The Rope“, einem überdimensionalen blauen Seil. Das Projekt wird auch ein „social design“ genannt, da es am meisten Spaß macht, wenn mehrere Personen versuchen das Seil zu verknoten oder herumzutragen.

Während ich durch die nächsten Räume gehe, wird mir bewusst, dass die ganze Ausstellung so aufgebaut ist, dass man nie den Drang verspürt, still vor einem Kunstwerk verharren zu wollen. Kein typisches Bild eines Museums, wie man es vielleicht im Kopf hat.

Dass der Rundgang ein Medienkunst-Rundgang ist erkenne ich spätestens bei William Forsythe und seiner interaktiven Videoinstallation. Ein digitaler „Zerrspiegel“, der einen filmt und zirka fünf Sekunden zeitversetzt die Bewegungen verzerrt abspielt. Ein toller Beweis, wie groß der Effekt sein kann, auch wenn man sich nur wenig bewegt! Ich hätte mich hier sicher noch Stunden aufgehalten, wenn ich nicht gewusst hätte, dass am Dach noch ein weiteres Highlight auf mich wartet.

Denn die „Tube Linz“ von der Künstlergruppe Numen habe ich bereits beim Eingang vom OK-Platz aus gesehen. Das Labyrinth aus leuchtend blauen Netzen ist über das komplette voestalpine open space gespannt und lädt ebenfalls zum Mitmachen ein. Das lasse ich mir nicht entgehen und klettere durch die geknotete, blaue Röhre, die mich weiter nach oben auf den Rundweg bringt. Tipp: gute Schuhe sind hier zu empfehlen!

Ein tolles Erlebnis beim diesjährigen Sinnesrausch sind die Farben der Installationen. Von den blauen Netzen komme ich weiter Richtung Parkdeck, wo mir rote Stoffbahnen entgegenleuchten, die im Wind flattern. Mit ausgebreiteten Armen gehe ich durch die Stoffe. Und beim Rückweg in das OÖ Kulturquartier endet die Schau noch in einer große Halle mit einem zitronengelben Ballon, der sich über den ganzen Raum stülpt.

Abschließend gehe ich den Steg entlang, der zum Höhenrausch-Turm führt: Hier schwebt noch Alexander Ponomarevs „fliegendes Schiff“ des letztjährigen Höhenrauschs. Auch wenn einen die vielen Stufen des Holzturms zu Beginn vielleicht abhalten mögen, der Aufstieg ist es auf jeden Fall wert. Der 360-Grad-Ausblick über Linz und das Umland ist jedes Mal ein Highlight!

Sinnesrausch 2019

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