VISIT LINZ
04.09.2018

Höhenrausch: Das andere Ufer

Endlich ist der berühmte Höhenrausch zurück! Nach einem Jahr Pause ist die Medienkunst-Ausstellung wieder das Highlight in den Sommermonaten in Linz, dieses Mal mit dem Thema Wasser, unter dem Titel „Das andere Ufer“.

Am Eingang werde ich von Sarah Jonas, eine von vielen Besucherbetreuern, begrüßt. Sie führt uns heute durch die Werke. Uns – das sind ich und ein Ehepaar aus Köln, das direkt vom Urlaub aus Kroatien kommt und einen Zwischenstopp in Linz einlegte. Eine sehr gute Entscheidung!

„Der Start ist gleich da vorne, über eine kleine Hürde“, meint Sarah und begleitet uns über hohe Stufen, die in das Thema einführen. Sie sollen zeigen, dass Wasser auch Barrieren überwinden muss und auch selbst Barriere ist. Es ist zwar überlebensnotwendig für uns, bietet aber auch viele Gefahren. Das Wasser ist also ziemlich widersprüchlich, und das sollen die nächsten 70 Minuten zeigen. Über 40 Kunstwerke sind beim Höhenrausch zu sehen, ich habe für mich drei Lieblingswerke ausgewählt:

Verbindung des Lebens

Wir entscheiden uns dafür, dass die Führung am Dach endet, somit gehen wir gleich in das OK Offene Kulturhaus, wo sich ebenfalls ein Teil der Ausstellung befindet. Und hier werde ich sofort von einem tollem Kunstwerk überrascht: Eine japanische Künstlerin Chiharu Shiota hat über 3000 Wollknäuel verknüpft. Faden für Faden hat sie die Wolle von der Decke bis zu mehreren Booten am Boden gespannt. Die Installation lässt Raum für Interpretationen. „Viele Kinder haben bereits gemeint, es sieht aus als würden die Boote brennen“, meint Sarah. „Die Künstlerin meinte aber, dass alle Menschen miteinander verbunden sind, so wie diese Boote“.

Nach den Ausstellungsräumen im Haus finde ich mich auf dem Dach der Ursulinenkirche wieder, wo einem der Rundweg bis in den Turm der Kirche führt. Hier ist schon der erste tolle Ausblick auf die Stadt. Ich sehe die geschäftige Landstraße und viele Leute, die sich am Abend gemütlich auf ein Glas Wein treffen.

Boot mit Geschichte

Über den Holzsteg geht es weiter auf das Dach des OK Offenes Kulturhaus. Hier sitzt „Der Denker“: Er wurde von einem kubanischen Künstler KCHO aus ehemaligen Fischerbooten gebaut, oder auch „Styroporbaracken“, wie sie Sarah nennt. Alle Gegenstände erzählen eine Geschichte. Ich kann es kaum glauben, dass auf diesen Platten tagtäglich Menschen auf dem Meer waren.

Das fliegende Schiff

Unsere Führung endet beim großen Höhenrausch-Turm – das Beste kommt sozusagen zum Schluss. Das Symbol der diesjährigen Ausstellung ist ein riesiges, zweieinhalb Tonnen schweres Schiff, geplant vom russischen Künstler Alexander Ponomarev. Es wurde neben dem Turm montiert und wirkt, als würde es einfach in der Luft schweben. Nach 180 Stufen erreiche ich in 60 Meter Höhe das oberste Plateau des Turms und sehe dann auf das Schiff hinunter. Gepaart mit dem Ausblick auf Linz ist das einfach einzigartig!

Damit ist die Führung zu Ende, aber der Höhenrauch lädt noch zum Verweilen ein um den Abend bei einem gemütlichen Drink ausklingen zu lassen. In einem bunten Containerdorf setze ich mich in eine Hängeschaukel und warte auf den Sonnenuntergang, während mein Blick immer wieder zu dem atemberaubenden Schiff wandert.

Höhenrausch 2018: "Das andere Ufer"

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