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21.02.2020

Liebe, Täuschung und viel Comedy: Die Römer im Musiktheater

Die spinnen, die Linzer – spielen ein Musical über die Römer! Aber nicht nur irgendein Musical, sondern eine antike Komödie mit Musik von Stephen Sondheim. Wer beim Titel vielleicht an Asterix und Obelix denkt, liegt falsch. Dafür gibt es zahlreiche andere Charaktere, und eine Geschichte, die mindestens genau so witzig ist. Dem Besucher wird gleich zu Beginn versprochen: Heute Abend wird gelacht!

„Bringt mir die Braut“

Hero verliebt sich in Philia. Sein Sklave Pseudolus sehnt sich nach der Freiheit. Er hilft Hero zu seiner Liebsten zu kommen. Philia wurde aber bereits von Marcus Lycus verkauft und einem Hauptmann versprochen. Pseudolus erfindet eine ansteckende Krankheit um Philia zu entführen und selbst frei zu kommen. So viel zur Handlung. Dass das Ganze dann doch nicht so ausgeht, wie gedacht, und zahlreiche Verwechslungen ins Spiel kommen, macht das Stück besonders im zweiten Teil sehr amüsant. Spätestens als der große Hauptmann Miles Gloriosus auftaucht und mit einem Lied nach seiner Braut verlangt, werden sämtliche Handlungsstränge ins Rollen gebracht, bis dass das Missverständnis perfekt ist.

Von der Ernsthaftigkeit der Liebe bis zu sinnlosen Belanglosigkeiten sind die Themen in den Dialogen oft ein großes Durcheinander, aber mit viel Witz. So sieht man als Besucher auch über die eine oder andere sexistische Bemerkung hinweg.
Fast jeder Charakter gibt sich mal als jemand anderes aus, verheimlicht etwas oder erfindet eine Lügengeschichte. Keiner ist hier natürlich so gut wie Pseudolus, der auch den ganzen Abend durch die Handlung (und an der Nase herum)führt.

Römischer Schauplatz

„Die spinnen, die Römer“ hat mich vor allem durch die Gewänder der Darsteller beeindruckt, wie zum Beispiel die goldenen Plateauschuhe des Hauptmanns – WOW! Mit glitzernden Hosen, bunten Kleidern und aufwendigem Make-up wurde bei dieser Produktion definitiv nicht gespart.

Noch mehr imponiert hat mir das Bühnenbild, das einen klassischen römischen Vorplatz mit Mosaiken und drei Häuser mit bunten Türen umfasst. Das Bruckner Orchester sitzt nicht wie gewohnt im Orchestergraben, sondern ganz oben auf dem Dach der Häuser und blickt über das Publikum. Dabei konnte ich sogar die Musiker beim Spielen beobachten, wenn ich nicht von den zahlreichen Showeinlagen auf der Bühne abgelenkt wurde.

Spinnen sie nun wirklich, die Römer?

Mein Fazit: Obwohl die Geschichte zu Beginn eher einfach und alltäglich beginnt, steigert sie sich durch die Anzahl der Nebenhandlungen und Lügengeschichten bis zur Pause. Oft turbulent, ziemlich bunt und fast ein wenig ausgeflippt präsentieren sich die Darsteller, die bei genauerer Betracht doch alle nur auf der Suche nach der Liebe sind …

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