Es ist ein warmer Frühlingsnachmittag Anfang April, und bevor ich meine Erkundungstour durch den Botanischen Garten beginne, brauche ich unbedingt Zucker. Im Café Orchidee direkt in der grünen Oase am Freinberg gibt es wunderbare Torten und während der warmen Jahreszeit auch richtig gutes Eis. Mit „Weißer Schokolade-Pistazie“ und Erdbeer mache ich mich auf den Weg: zuerst zu den Gewächshäusern, wo sogar im Winter die Temperaturen angenehm warm sind. Kein Wunder, dass hier ein regelrechter Dschungel wuchert. In der Wand aus sattem Grün wachsen Schlingpflanzen mit riesigen Blättern, dazwischen blühen Orchideen und andere Pflanzen. Eine Tür weiter geht es stachelig zu: Die Kakteen in unterschiedlichen Formen und Größen fühlen sich hier sichtlich wohl.

Vor den Gewächshäusern haben die Gärtner bereits ein Beet mit Frühlingsblumen, wie Narzissen, Veilchen oder Tulpen zum Erblühen gebracht. Ein herrlicher Duft lockt mich zu den blühenden Zitronenbäumchen. Ich spaziere vorbei an den üppigen Magnolienbäumen, sie stehen voll in ihrer Blüte. Die rosa färbigen Schönheiten faszinieren mich jedes Jahr aufs Neue.

Die weitere Reise führt in nahe und ferne Gefilde: Wie ein Wandersteig leitet ein schmaler Pfad durch die Hügeln mit Gebirgspflanzen aus den Kalkalpen, aber auch aus Südamerika, Neuseeland oder Australien. Alle Pflanzen sind mit kleinen Schildchen mit ihren Namen versehen. Auch hier hat schon der Frühling Einkehr gehalten, und die ersten Knospen und Blüten erwachen aus dem Winterschlaf. Der Botanische Garten ist mit mehr als vier Hektar so groß, dass Besucher hier viel Zeit verbringen können um die rund 10.000 Pflanzenarten zu entdecken. Im Botanischen Garten finden auch immer wieder Veranstaltungen, Lesungen und Konzerte mitten in der Natur statt.

Ein besonderer Platz ist für mich der Rosengarten. Auch wenn ich kein besonders großer Rosenfan bin, denke ich dennoch an den herrlichen Duft der Blumen. Derzeit blühen hier noch die Kirsch- und Magnolienbäume. Ich spaziere weiter zum riesigen Mammutbaum  und erblicke die gemütliche Schaukel bei einem der kleinen Teiche – ein perfekter Platz für eine kurze Pause. Bei Vogelgezwitscher und mit Blick auf den Pöstlingberg ist dann auch der Bürokopf ziemlich schnell wieder frei.